20.01.2020 Tag 130 14-30 Grad wolkenlos 8:00 aufstehen
Wir verlassen die Insel Chiloe mit der Fähre und fahren bis nach Osorno auf der Autobahn. Jetzt geht es hinein in das Seengebiet. Kurven, Berge und Wasser und dazu einen supadupa Sommertag. Da
lacht das Herz.
Wir fahren heute bis Valdivia, das liegt fast am Pazifik. Wir wollen ein U-Boot besichtigen, doch leider hat das schon geschlossen. So essen wir einen ganzen Haufen Frühlingsrollen und werden
auch in die Kunst des Machens eingeweiht. Als Tagesabschluss lassen wir uns mit einem Digeridoo die schlechte Energie vertreiben.
21.01.2020 Tag 131 15-37 Grad wolkenlos 8:00 aufstehen
Es gibt ja Tage wo man glaubt dass nix los ist und heute denke ist so einer. Wir fahren in der früh los, verfahren uns ein paar mal bis wir aus der Stadt draußen sind. Von nun an geht es aber
richtig hinein in die wunderbare Landschaft. Das Navi sagt zwar bitte umkehren, wir sind jedoch der Meinung, dass es hier weiter gehen soll. Wir fahren entlang von einem schönen See, die Straße
wird immer enger und wilder bis wir bei einem Schild stehen wo drauf steht: Tránsito suspende. Also fahren wir alles wieder retour. Am weiteren Weg Richtung Norden taucht plötzlich der Vulkan
Villarica auf. Ein mächtiger Kegel mitten in der Landschaft. Ab der Hälfte ist er mit Schnee bedeckt und er raucht leicht. Die Gegend die wir durchfahren ist traumhaft und wie für das
Motorradfahren geschaffen. Die restlichen 300 km fahren wir auf der Autobahn. Diesmal wollen wir nicht in einer Stadt übernachten sondern fahren bei einer kleinen Abfahrt ab. In einem Geschäft
fragen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit und bekommen den Hinweis auf einen 4km entfernten Campingplatz. Der Tipp ist echt Gold wert, wir bekommen ein ganzes Haus zu einem super Preis. Der
Campingplatz liegt an einem Fluss und so können wir mit einem Sprung ins Wasser die 37 Grad des Tages wegspülen. Beim Abendessen zeigt und der Gastgeber die Wasserschlangen die er im Fluss fängt
und räuchert. Na dann Mahlzeit
22.01.2020 Tag 132 18-33 Grad wolkenlos 8:30 aufstehen
Vogelgezwitscher und sonst nix weckt mich. Ich genieße meinen Kaffee auf der Terrasse. Von unserem Gastgeber bekommen wir zum Abschied eine Flasche Pisco. Heute haben wir 450 km Autobahn nach
Santiago vor uns. Aber vorher wird es nochmal Interessant. Wir fahren eine schöne Piste und stehen beim Fluss an. Keine Brücke, dafür aber eine von Hand betriebene Fähre bringt uns über den
Fluss. Über die Autobahn Fahrt gibt es nicht viel zu erzählen. Am Abend kommen wir in unser bereits zweimal besuchtes Hostel Casa Matte. Der Besitzer Christian empfängt uns wie alte Freunde mit
einem kalten Bier. Weil die Prinzessin morgen einen Servicetermin hat bekommt sie noch eine ausgiebige Dusche. Am späten Abend sitzen alle Motorradfahrer am Rooftop und es gibt endlose
Benzingespräche. Die Verteilung der Länder ist International. England, Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich und Australien.
23.01.2020 Tag 133 20-33 Grad wolkenlos 8:30 aufstehen
Heute ist der Tag für die Prinzessin. Neue Reifen in Service ist angesagt. Ich faulenze mich währenddessen durch den Tag und schneide ein Video. Momentan sind echt viele Biker im Hostel. Schon am
späten Nachmittag fließt das Bier in der Garage in Strömen. Später treffen sich alle auf der Dachterrasse und da wird es echt lustig. Wir spenden unsere Schnapsflasche die wir im letzten Hostel
geschenkt bekommen haben. Es wird geblödelt was das Zeug hält und das Ganze auf Spanglisch. Ich gehe um 2 Uhr richtig schwer bedient und Bett
24.01.2020 Tag 134 20-33 Grad wolkenlos 9:30 aufstehen mit Schädelweh.
Gut das heute nicht viel am Programm steht, ich bin out of order. Mittag machen wir uns einen Nudelsalat mit anschließendem Mittagsschlaferl. Um 3 Uhr treffen wir uns mit Ronny (unser Zollagent)
und fahren mit ihm auf den nahegelegenen Berg. Die Abkühlung um 10 Grad tut gut. Der Abend klingt wieder auf der Dachterrasse aus
25.01.2020 Tag 135 20-33 Grad wolkenlos 8:00 aufstehen
Bevor unsere lieben Frauen kommen wollen wir noch unseren Offroadhunger stillen. Der Paso Aguas Negra war bei unserem letzten Versuch wegen Schnee gesperrt. Wir haben 5 Tage Zeit und das ist
genug um es gemütlich anzugehen. Heute fahren wir bis Ovalle, die Landschaft ist gänzlich anders als in den letzten Tagen, Wüste halt. Dafür ist die Straße ein Hammer, eine Kurve jagt die andere.
Wir fahren bei 33 Grad, als wir an die Pazifikküste kommen fällt die Temperatur um 10 Grad. Der Humboldstrom ist gegenwärtig. Von Cumbarbala bis Ovalle ist es echt ein Traum, in der Wüste wird
Wein angebaut, wo es Wasser gibt ist es grün, sonst braun. Bei unserem täglichen Quartiersuchritual sag ich, heute wäre ein Pool super. Als wir beim ersten Hostel anläuten fragen wir eher
spaßeshalber, habt ihr einen Pool? Die Antwort: Si. So passiert der Wechsel von der Motorradkluft in die Badehose in Lichtgeschwindigkeit. Die Abkühlung ist ein Traum. Anschließend kaufen wir
noch ein Jauserl und lassen den Abend am Pool ausklingen.
26.01.2020 Tag 136 20-33 Grad wolkenlos 9:00 aufstehen
Ich bin ja nicht der große Frühstücker, aber heute ist Sonntag und es gibt ein Frühstück mit allem. Die Gastgeberin, eine etwas dickliche Frau die uns sympathisch findet nutzt die Gelegenheit und
plaudert uns in Grund und Boden. Dafür dürfen wir bis 12 Uhr bleiben und den Hof mit Sonne und Pool genießen. Bis Tongoy sind es nur 80 km, also sind wir gleich da. Ein typischer Badeort
für die Einheimischen, ausländische Touristen sieht man nicht, dafür sind die Quartiere etwas teurer. Wir finden ein leistbares Haus ohne WIFI und wie sich später herausstellt auch ohne
Bettwäsche.
Wir gehen an den Strand und machen einen ausgiebigen Spaziergang. Es gibt einen kleinen Fischmarkt wo man Muscheln ganz frisch und roh essen kann. Vielleicht probier ich es morgen. Irgendwann
such ich mir dann ein Platzerl im Sand und lass mich sonnen. Beim Rückweg bleiben wir noch an einer Frutería stehen und trinken einen Ananassaft. Als wir gehen wollen werden wir auf ein Bier
eingeladen und dafür erfahren wir viel über die wirtschaftliche und soziale Situation in Chile. Als Abendessen machen wir uns noch einen griechischen Salat. Ganz schön International ,
Österreicher essen in Chile einen griechischen Salat.
27.01.2020 Tag 137 20-30 Grad wolkenlos 9:30 aufstehen
Heute hab ich meinen Langschlafhighscore geschafft, auch nicht schlecht. Ich mache mir in der Mikrowelle Wasser für den Kaffee warm und dann gehen wir in den Wochenmarkt. Hier wird alles
angeboten, vom Gemüse über Unterhosen bis zu Werkzeug. Wir kaufen Knoblauch, Tomaten, Meeresfrüchte und Reis, ach ja und natürlich Weißwein und kochen Meeresfrüchtereis mit Salat. Am Nachmittag
liege ich am Strand und lese und beobachte die Wellen und lese und beobachte die Wellen........................
Als es mir dann doch zu heiß wird spaziere ich in ein Lokal und gönne mir eine Halbe Bier. Ich trödle noch eine Weile durch die Stadt und geh dann zurück in unser Quartier. Zum Abendessen gibt es
die Reste vom Mittagessen, also voll nachhaltig.
28.01.2020 Tag 138 6-33 Grad wolkenlos eigentlich 7:00 Uhr aufstehen, hab aber verschlafen, es war dann 7: 45
Phu, aus dem Bett und rein ins Motorradgwand, schnell noch einen Kaffee und los geht's. Der Paso Aguas Negra wird heute mit dem Motorrad bestiegen. Dieser Pass ist die höchste Verbindung zwischen
Chile und Argentinien. Zuerst geht es nach La Serena und dann weiter Richtung Anden durch unzählige Weingärten. Echt steil, dort wo es Wasser gibt ist es grün und sonst ist es Wüste. Wenn das
Wasser versiegt bleiben die verdorrten Weinreben wie Geister stehen. Zuerst geht es über Asphalt hinein in die Berge. Bald wechselt der Untergrund auf Schotter und die Umgebung wird immer bunter.
Es ist schwer zu beschreiben was da der Maler Natur vollbracht hat. Wie mit Pinselstrich wurden hier die Farben verteilt. Ich schraube mich über unzählige Serpentinen in die Höhe. Ach ja vorher
müssen wir ja noch durch die chilenische Grenze. Das ist mit unserer Erfahrung schon ein Klacks. Wir kurbeln uns hoch bis auf 4760m. Hier oben hat es erfrischende 6 Grad und ich habe leichtes
Kopfweh. Schnell schieße ich ein paar Fotos und fahre wieder Richtung Tal. Die Argentiner haben straßenbaumäßig gute Arbeit geleistet. Die Piste ist frisch gewalzt und so geht es zügig voran. Auf
halber Höhe treffe ich einen Schweizer Motorradfahrer und plaudere eine ein wenig mit ihm. Weiter geht's richtig Tal und Argentinische Grenzabfertigung. Auch diese meistern wir ganz easy und
vergönnen uns ein Mittagessen in Las Flores. Wir wollen heute noch bis Barreal und das sind noch gut 200 Km.
Wir sind die Strecke schon einmal gefahren und da war eine ziemlich schlimme Schotter Piste. Diese umfahren wir heute wohlweislich mit einem einem Umweg von 60 km . Diese Entscheidung ist
absolut richtig, da sich diese Straße wunderbar kurvig durch die Berge zieht. Wir schrammen die ganze Zeit an einem Gewitter vorbei. Kurz vor Barreal ist alles von einem Unwetter verwüstet,
Brücken sind halb zerstört und Straen vermurt. In Barreal kriegen wir wieder das gleiche Haus wie schon vor ein paar Wochen. Gleich nebenan wollen wir noch Bier kaufen. Das ist hier aber nicht so
einfach. Willst du eine Flasche Bier brauchst du eine leere Flasche. Die haben wir natürlich nicht, so trinken wir eine Flasche im Geschäft leer damit wir ein Leergebinde für die nächste haben.
Das funktioniert aber so auch wieder nicht und so kaufe ich eine Flasche Rotwein ohne Flascheneinsatz. Auf der Terrasse von unserem Haus genießen wir diese im Klang der Grillen oder Zierkaden.
29.01.2020 Tag 139 6-33 Grad wolkenlos 8:00 Uhr aufstehen
Wir fahren wieder einmal Richtung Santiago. 37 km davon sind Schotter. Fast am Ende der Schotterstrecke merkt Günther dass er seinen Packsack verloren hat. Also fährt er zurück und ich bis zur
nächsten Tankstelle. Dort genieße ich einen Kaffee bis Günther wieder nachkommt. Die Grenze nach Chile ist heute ein Desaster. Viele Touristen, also lange warten. Als wir die Grenze verlassen
regnet es, also rein in das Regengwand. Wie ich bei den ersten Serpentinen ein Auto überhole stellt sich die Straße als Eislaufplatz dar, ich rutsche einfach geradeaus. Nur im letzten Moment kann
ich die Prinzessin dazu bewegen, in die Linkskurve zu gehen.
In Santiago checken wir wieder in unserem altbekannten Hostel Casa Matte ein. Hier fühlen wir uns schon richtig zu Hause und so kochen wir endlich unser Blunzngröstel mit Krautsalat. Das ist
wieder so ein Moment wo wir Österreich nach Chile holen
30.01.2020 Tag 140 20-33 Grad wolkenlos 6:45 Uhr aufstehen
So bald bin ich schon lange nicht mehr aufgestanden. Um 7 Uhr hab ich einen Werkstattermin für die Prinzessin. Ein Spezialist der sich die Felge reparieren kann. Durch das frühe Aufstehen ist der
Tag gleich viel länger und so machen wie Santiago unsicher. Wir spazieren Richtung Innenstadt und schauen beim Präsidentenpalast vorbei. Am Plaza de Armas hören wir Beatle-Musik. Auf einem Balkon
spielt eine Band mit dem Namen Beetlecon2e (Beatle mit 2 E) Wir genießen ein Lifekonzert mit den ganzen alten Hadern. Die Stimmung ist phänomenal und es gibt mehrere Zugaben. Wir gehen weiter in
eine Seitenstraße und hören wieder Musik. Diesmal lateinamerikanische Rhythmen mit vier wahnsinns Tenorstimmen. Ich habe die ganze Zeit Gänsehaut. Die Leute singen mit und tanzen. Plötzlich
taucht ein Polizeiauto auf und die Stimmung wird sofort aggressiv, die Leute schreien Assesinos (Mörder) im Chor. Eine Frau nimmt sich das Mikrofon und erzählt unter Tränen dass ihr Neffe
verschwunden ist. Wir bleiben bis die Musik aufhört zu spielen. Anschließend gehen wir in einen Park auf einer Anhöhe und haben einen Rundblick über die ganze Stadt.
Als wir ins Hostel zurück kommen sitzt schon wieder eine plauderfrohe Runde mit Bier in der Garage. Wir schnappen ein Bier vom Kühlschrank und setzten uns dazu. Es gibt wieder Mot0rradgeschichten
aus der ganzen Welt.
Die momentane Besetzung im Hostel:
3 Engländer
2 Österreicher
1 Chilene der mit seiner achtjährigen Tochter reist
1 Deutscher
1 Bulgarien die mit einer Harley die Welt bereist
Alles Motorradfahrer
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Karl Schneeweiss (Samstag, 01 Februar 2020 02:15)
DANKE für die eindrucksvollen Beschreibungen und der schönen Fotos Wünsch dir weiterhin eine tolle Reise LG aus Österreich Karl
Reini (Samstag, 01 Februar 2020 20:37)
Engerwitzdorf plus 17 grados heute , jetzt am Abend regnet es leicht , einfach verrückt
Maria Wagner, Schäerdig (Montag, 10 Februar 2020 15:28)
10.2. Montag
Schön langsam wir es mir zu bunt! Seit 31.1. kein BLOG mehr. Seid Ihr mit den Frauen so gefordert? Möchten schon noch was erfahren, bevor Ihr nach Hause kommt!