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Erlernen.......Erleben???

3.12.2019 Tag 82 7-20 Grad, leicht bewölkt 7:30 aufstehen

Die Carreterer Austral soll.mit ihren 1200 km die schönste Strasse von Südamerika sein. Wir sind ja eigentlich schon drauf, aber sie ist gleich am Anfang durch einen Fjord unterbrochen. Diesen Fjord durchfährt man mit einer Fähre, wenn man ein Ticket hat. Wer hat kein Ticket? Naja, wir, wir kommen aber auf eine Warteliste und dann auch auf die Fähre. Zwei Motorräder quetscht man halt schnell wio dazwischen. Die Fährfahrt ist gemütlich, wir gleiten zwischen beschneiten Bergen und Seitenfjorden dahin. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Ach ja, hab ich erwähnt dass in der Nacht mein Bett zusammen gebrochen ist? Wurscht. Auf der Fähre lerne ich ein junges Innsbrucker Pärchen kennen. Sie sind schon seit Jänner unterwegs, Australien usw. und verbringen den Rest ihrer Reise in Südamerika. Was ich spannend finde, die haben sich in Santiago einen VW T5 gekauft und selber ausgebaut. Geholfen hat ihnen dabei Firma Suzi. Ja, und so fahren sie nun auch die Carreterer Austral.
Jetzt aber runter von der Fähre und Vollgas. Irgendwie findet gerade ein Rennen zur nächsten Fähre statt. Ich glaube es geht darum wer auf diese 9 km den wenigsten Staub schluckt, oder umgekehrt? Und so sind wir schon auf der nächsten Fähre, die aber nur eine halbe Stunde dauert. Ende Fähre, gleiches Spiel, alle drängen hinunter und das Rennen beginnt wieder, nur jetzt 50 km. Wir überholen natürlich alle und erst als wir in der staubfreien Zone sind sehen wir was uns die Natur da auftischt. Ein wunderbarer Dschungel mit Blätter so groß wie ich die noch nie gesehen habe, Seen und Flüsse. Unser Tagesziel ist Chaiten, gleich an der Ortseinfahrt esse ich in einem Restaurant einen Lachs. Im Fernsehen läuft der Zeichentrickfilme Heidi auf Spanisch. Unser Hostel für heute heißt Rita, ist etwas rustikal, hat aber einen Charme in den ich mich gleich verliebe.


4.12.2019 Tag 83 7-20 Grad, leicht bewölkt 7:00 aufstehen

Man sagt ja: Man lernt nie aus, bzw. man muss auch im Alter noch immer lernen. Ich will aber nichts mehr erlernen sondern nur mehr erleben. Zum Beispiel, ich habe gelernt wie ein Vulkan aussieht, aber das Gänsehautgefühl wenn man am Vulkankrater steht kann man nicht lernen, dass muss man erleben.
Oh mein Gott klingt das klug, aber nun von vorne.
Wir haben heute einen Wandertag geplant, zuerst zum Vulkan Chaiten und dann zum Gletscher Yelcho. Mit dem Motorrad fahren wir um 8 Uhr bei frischen 7 Grad zum Ausgangspunkt der Vulkanwanderung. Es geht steil durch einen Urwald mit riesigen Blätter und Farnen. Wir steigen immer höher den ehemaligen Lavastrom entlang, alle Bäume in diesem Bereich sind tot und vertrocknet. Der Aufstieg ist echt anstrengend, auf den letzten Metern kommt uns ein Paar aus dem Salzburger Land entgegen. Und dann sind wir oben. Es ist mystisch, es raucht, ich muss husten, es ist wunderschön. ich bin einfach überwältigt. Wenn man bedenkt dass vor 12 Jahren flüssiges Lava da 200 Meter in die Luft geschossen wurde und alles rundherum zerstört hat, mir fehlen einfach die Worte. Wir haben genau den richtigen Moment erwischt, denn es ziehen schon Wolken und Nebel daher. Ich sage zu Günther: es könnte nicht besser sein und genau in diesem Moment kommt ein Hubschrauber den Berg herauf, fliegt eine Runde um uns und landet. Es steigen zwei Seismologen aus, sie begrüßen und mit Handschlag und erklären und dass sie neue Überwachungsinstrumente installieren. Während wir noch unsere Jause genießen, zieht es komplett zu. Wir steigen ab und fahren zu unserem nächsten Highlight. Ca. eine Stunde dauert die Wanderung durch den Dschungel und entlang eines Gletscher Flusses zum überhängenden Gletscher. Ich bin etwas schneller und so kann ich diesen Anblick alleine und in Stille genießen. Nach ausgiebigen Fotos liegen wir noch am Schotter vom Fluss in der Sonne. Zurück im Hostel kochen wir uns heute mal was typisch österreichisches: Schweinsbraten mit Knödel, Erdäpfel und Kraut. Was soll ich sagen: Moihzeit



5.12.2019 Tag 84 7-20 Grad, leicht bewölkt 8:00 aufstehen

Hab ich einen Muskelkater.

Heute geht's weiter Richtung Süden. Gut 400km sind es bis Coyhaique. Einfach nur Motorrad fahren. Einen Abstecher machen wir zu einem Gletscher. Da es ein wenig bewölkt ist kann er mit dem gestrigen Erlebnis nicht mithalten. Am Nachmittag gehen wir essen, es gibt Schuhsohle mit Pommes und Salat. Ziemlich spät kommen wir heute ans Ziel. Das Hostel bietet nur Dormzimmer an. Mal was anderes.....

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